Meine Arbeit als Tanztherapeutin und psychologische Beraterin basiert auf Annahme, Empathie und der Authentizität des Menschen. Unsere Bewegung bezieht sich auf die Gegenwart. Ich habe keine feste Vorstellung darüber, wie der Mensch sein sollte. Vielmehr glaube ich an die Einzigartigkeit jedes Individuums. Ich denke, dass jeder Mensch mit einer gewissen Anlage ins Leben kommt. Häufig sind wir davon nicht bewusst und können diese Fähigkeiten nicht entfalten. Die Tanztherapie offenbart und aktiviert dieses Potenzial mit dem Ziel der Selbsttherapie, denn grundsächlich kommt die Heilung aus uns selbst. Der Verlauf meines Lebens führte mich dazu, dem zuzuhören und zu vertrauen, was ich nicht verbal ausdrücken konnte, aber was mein Körper mir „zuschrie“. Mein psychischer Schmerz verursachte körperliche, aber auch psychische Starrheit, Terror, Panik und Krankheit. Alles, was nicht gesagt werden konnte, wurde verkörpert und verursachte Symptome.

Das Leben ist voller Herausforderungen, die einen mit seinen ‘Dämonen’ und Bestien konfrontieren. Sie wollen einen auf ihrer Seite haben. Schließlich sind sie es gewohnt. Auch wenn diese von wilder Natur sind, sind sie einem vertraut. Glück für diejenigen, die die Gelegenheit haben, diese ‘Bestien‘ auf ihrem Weg zu treffen und sich ihnen zu stellen. Dieses Zusammentreffen ist überhaupt nicht einfach. Man fühlst sich, als ob die Erde sich unter seinen Füßen verschwinden würde, man fühlt sich leer, schwach vor den ‘Bestien‘, die einen bewohnen. Der Schmerz ist stark, unerträglich, man will weinen, schreien, aber es kommt nichts mehr heraus, weil man erschöpft ist. Man denkt, dass man ausgeschöpft bist, dass man seinen Willen verloren hat, man denkt, dass die ‘Dämonen’ stärker sind als sich selber. Man hat sie so lange gefüttert. Und dann steht man seiner Schwäche gegenüber, vor dem absoluten Nichts. Der Körper erwacht wie vor Lethargie, ‘Bestien und Dämonen‘ sind plötzlich geschrumpft, man bittet um Hilfe.

Während all den Jahren fand ich diese Hilfe unter dem Obdach der Psychotherapie, Psychoanalyse und Tanztherapie. Als ich all diesen ‘Bestien und Dämonen‘ begegnet und mich damit konfrontiert hatte, was mich unbewusst bewegt und erschreckt hatte, schwächten sie sich angesichts meiner eigenen Stärke ab. Jene Stärke haben meine Lehrer und Therapeuten bei mir erkannt und mich dessen bewusst gemacht. Ich wurde von ihnen inspiriert. Allmählich habe ich mich mit diesen furchtbaren Gestalten versöhnt. Sie mögen anwesend sein, aber sie bestimmen mich nicht. Ich bin all den Menschen dankbar, die mir geholfen und unterstützt haben, Kraft durch mein eigenes Selbst zu schöpfen und hinzunehmen, was ich nicht ändern kann.

So wurde nach einer langen und turbulenten Reise, die kein Ende hat, das Zentrum für Tanztherapie SYN KINOUMAI gegründet. Das Wort SYN KINOUMAI im Griechischen ist ein Wortspiel und bedeutet ‘etwas rührt mich‘, aber auch ‘ich bewege mich mit dem anderen’.

''Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.''

Friedrich Nietzsche
Philosoph